Neben der UV-Behandlung umfasst der Schutz vor WSSV die Sterilisierung von Geräten, die Quarantäne von Neuzugängen und die verantwortungsvolle Entsorgung infizierter Garnelen. Durch diese Maßnahmen wird der Einfluss des Virus auf die Garnelenpopulationen insgesamt verringert.
In den letzten Jahren haben verschiedene virale Krankheitserreger, die den Garnelenzüchtern erhebliche wirtschaftliche Verluste verursachen können, die Garnelenindustrie bedroht. Die Weltorganisation für Tiergesundheit nennt fünf virale Krankheitserreger, die Penaeus-Garnelen befallen können, darunter:
WSSV ist das gefährlichste Virus, da es ganze Garnelenfarmen auslöschen kann und bei mindestens 93 verschiedenen Arthropodenarten gefunden wurde.
Dieses Virus wurde erstmals 1992 im Norden Taiwans entdeckt und verbreitete sich schnell in ganz Asien. In den Vereinigten Staaten wurde er 1995 in einer Garnelenfarm in Südtexas entdeckt. Zwar ist nicht bekannt, wie das Virus genau in die USA gelangt ist, doch spielten Tiefkühlkrabben bei der Einschleppung eine Rolle. Seitdem wurde WSSV in den meisten großen Garnelenanbauländern der Welt nachgewiesen.
Die weißen Flecken auf den Gliedmaßen und dem Exoskelett der Garnelen wurden mit dem Ausbruch von Garneleneiern und -brut in Verbindung gebracht. Zusätzlich zu diesen sichtbaren Symptomen kann es bei infizierten Garnelen zu Appetitlosigkeit und Rötung der betroffenen Stelle kommen. Das Virus befällt verschiedene Zelltypen, darunter Epithel- und Bindegewebe, hämatopoetische Knötchen, Hämozyten, Kiemen, Haut, das Verdauungssystem, Muskeln und Nerven. Kannibalismus, bei dem gesunde Garnelen kranke oder sterbende Garnelen fressen, ist die häufigste Art der Verbreitung des Virus unter Garnelen. Ein weiterer Übertragungsweg ist der direkte Kontakt mit Virusresten im Wasser.
Trotz der Entdeckung der DNA des WSSV-Virus im Jahr 1997 gibt es derzeit keine brauchbare Behandlung für diese Krankheit. Versuche, Immunstimulatoren und andere Immunisierungsmethoden einzusetzen, haben sich als unwirksam erwiesen. Es wird jedoch derzeit erforscht, ob es möglich und wirtschaftlich ist, die Gene von Penaeiden so zu verändern, dass sie gegen das Virus resistent werden. In der Zwischenzeit sind umweltfreundliche Techniken wie strenge Hygienevorschriften und Wasseraufbereitung unerlässlich, um die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern.
Das Virus verbreitet sich über das Wasser, und eine wirksame Methode zur Eindämmung seiner Verbreitung ist die Wasserbehandlung mit UV-Licht. Das Umweltforschungslabor der Universität Arizona fand heraus, dass die UV-Wasserbehandlung die virale Infektiosität des WSSV vollständig beseitigen kann. Ein Schwellenwert von 30 mJ ist ideal, so dass UV auch bei hohen Durchflussmengen eine kostengünstige Option darstellt. Darüber hinaus ist UV kompakt, umweltfreundlich und wartungsarm, so dass es leicht in die bestehende Infrastruktur integriert werden kann.
Neben der UV-Behandlung gibt es noch andere Methoden, um die Verbreitung von WSSV zu verhindern. So können beispielsweise die Sterilisierung von Geräten und Ausrüstungen vor der Verwendung, die Überprüfung und Quarantäne von neu ankommenden Garnelen und die ordnungsgemäße Entsorgung von toten oder kranken Garnelen dazu beitragen, die Auswirkungen des Virus zu verringern.
WSSV ist ein hochgradig übertragbares Virus, das den Garnelenzüchtern erhebliche Probleme bereiten kann. Zwar gibt es derzeit kein Heilmittel für die Krankheit, doch können strenge Hygienemethoden wie die Wasseraufbereitung mit UV-Licht dazu beitragen, ihre Ausbreitung einzudämmen. Die Forscher untersuchen derzeit, ob es möglich ist, die Gene von Penaeiden so zu verändern, dass sie gegen das Virus resistent werden. Dennoch sollte der Einsatz umweltfreundlicher Techniken bei den praktischen Lösungen zur Verhinderung der Ausbreitung von WSSV weiterhin im Vordergrund stehen. Durch die Einhaltung strenger Hygienevorschriften und Wasseraufbereitungsmethoden kann die Garnelenindustrie weiterhin florieren und eine lebenswichtige Nahrungsquelle für Millionen von Menschen weltweit darstellen.
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